Schaumbergturm
Deutsch-Französische Begegnungsstätte

Aussichtsturm auf dem Schaumbergplateau (hier von Tholey aus gesehen) mit 569 Meter über NN. Bei guter Sicht können Sie die Vogesen sehen. Hier befindet sich eine Dauerausstellung. Derzeit ist der Turm für Besichtigungen leider geschlossen, der er nicht mehr den aktuellen Sicherheitsanforderungen entspricht. Es ist geplant, der Turm und das Plateau des Berges in nächster Zeit wieder sehr viel stärker in den Mittelpunkt zu rücken. Auf der Turmspitze befindet sich eine Web-Cam.

Nach der Zerstörung der Schauenburg dauerte es mehr als 300 Jahre, ehe ein neuer Turm gebaut werden sollte. Vierzig Jahre nach dem Deutsch-Französischen Kriege beschloss man am 13.5.1912 auf dem Platz des ehemaligen Bergfriedes einen Aussichtsturm zu bauen, der den Namen des damals regierenden Kaisers Wilhelm tragen sollte. Am 28. Juni 1914 feierte man die Grundsteinlegung. Der Turm wurde durch die Folgen des sich anschließenden Weltkrieges nicht im Sinne seines Planers Dr. Ing. Otto Eberbach, Kreisbaumeister von Ottweiler vollendet.

Anstatt des Kaiser-Wilhelm-Turmes erbaute man 1928/29 nach dem Bauplan des Saarbrücker Architekten Moritz Gombert ein Ehrenmal für die Gefallenen im Kriege und eine Kapelle. Das notwendige Gelände stellten die beiden Landwirte Nikolaus und Fritz Scheid vom Schaumberger Hof unentgeltlich zur Verfügung.

Am 24. August 1930 wurde vom Bischof Dr. Franz Rudolf Bornewasser die Gedenkstätte eingeweiht. Der Abteipfarrer Braun sah hier einen „Mahnstein zu Völkerversöhnung und Völkerfrieden“. Der Friede dauerte bis 1939. Die Kriegergedächtniskapelle wurde im Zweiten Weltkrieg nicht zerstört. Doch Konstruktionsfehler führten zu einer zunehmenden Verwitterung. Wasser und Frost sprengten den Deckmantel. Der Turm wurde für Besucher gesperrt.

Der alte Turm sollte durch einen neuen Turm mit einer erweiterten Sinngebung ersetzt werden. Es sollte nicht mehr nur der deutschen Opfer beider Weltkriege, sondern auch der Opfer Frankreichs gedacht werden. Darüber hinaus sollte er eine Gedenkstätte der Deutsch-Französischen Freundschaft sein. Von allen Seiten wird das Projekt unterstützt: die Bevölkerung im Ort, dem Kreis, die Regierung im Saarland, in Bonn als auch in Frankreich bekunden ihr großes Interesse. Insgesamt 111 deutsche und französische Architekten beteiligten sich am dem Ideenwettbewerb. Das Preisgericht aus sieben Franzosen und acht Deutschen sprach vier von sechs Preisen den Franzosen zu. Der erste Preis ging an den französischen Architekt Jean Marie Collin aus Nancy.

Leider konnte der preisgekrönte Entwurf nicht realisiert werden. Der inzwischen baufällig gewordene Turm wurde zu Teil abgetragen, mit Beton ummantelt und auf seine frühere Höhe (36 Meter) wieder aufgebaut. Die Einweihung erfolgte am 19. September 1976 durch den Abt Rabanus Heddergot in Gegenwart des Bischof von Verdun.